In Paris erklärt dagegen Fatih Birol die Vorstellung, in den nächsten Jahrzehnten komplett
auf erneuerbare Energien umzustellen, für unrealistisch und naiv. Birol ist Chefökonom
der mächtigen Internationalen Energie-Agentur und berät mehrere Dutzend
Regierungen. Sein Zukunftsszenario: Der weltweite Energiebedarf steigt bis 2030 um
45 Prozent an und wird zu 80 Prozent durch die konventionellen Brennstoffe Erdöl,
Gas und Kohle gedeckt.
Birols konservative Einschätzung überrascht nicht, führt man sich vor Augen, dass er
zuvor sechs Jahre als Öl- und Energieexperte für die Organisation erdölexportierender
Länder (OPEC) gearbeitet hat. Das Kartell legt die Preise für den weltweiten Ölmarkt
fest. Einnahmen 2008: rund 1.000 Milliarden US-Dollar.